Innovationen - Was wir von Google lernen können

Besim Karadeniz, 11.01.2016

Das Jahr 2015 gehört für den Suchmaschinenriesen Google sicherlich zu den einschneidensten Jahren der Unternehmensgeschichte - auch deshalb, weil durch eine Unternehmenstransformation Google nun ein Tochterunternehmen der neu gegründeten Holding Alphabet Inc. ist. Was sich anhört wie eine Degradierung von Googles Leistungskraft, ist in Wirklichkeit eine Reminiszenz an die Innovationsfreude, fest verwurzelt in der Ur-DNA des Unternehmens.

So gut wie alle Menschen, die online arbeiten, nutzen Google. Der inzwischen nicht mehr aus unserem modernen Leben wegzudenkende Konzern überzeugt mit einfach zu nutzenden und weitgehend kostenlos verfügbaren Diensten, die zu einem großen Teil auf google-eigenen Erfindungen basieren. Was macht Google besser, als viele Unternehmen und was können wir daraus für unsere eigene Innovationskultur lernen? Eine Nahbetrachtung zentraler Google-Mantras:

  • “Don’t be evil” - Sei nicht böse.
    Der zentrale Unternehmensmotto von Google, adressiert an alle Mitarbeiter, vom ersten Tage an. Jegliche Tätigkeit für das Unternehmen soll geprägt sein von dem Ansatz, keine “bösen” Techniken oder Dienstleistungen zu erfinden, sondern die Welt zu verbessern, auch wenn vielleicht nur in ganz kleinen Schritten. Diese gedankliche Haltung, so die Überzeugung der Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page, übertrage sich automatisch auf die Arbeitsweise der Mitarbeiter und auch deren Fähigkeit, innovativ zu denken.
  • Der Blickwinkel aus Anwendersicht ist der wichtigste Blickwinkel.
    Google-Entwickler (und auch nicht-technische Google-Mitarbeiter) werden von Anfang an darauf geschult, immer aus Anwendersicht zu denken, wenn es um Problemlösungen geht. Die beste Technik scheitert, wenn Sie nicht gut und vor allem nicht intuitiv zu bedienen ist.
  • Wer eine Idee hat, wird gefördert.
    Ein großer Teil des Erfolges von Google-Produkten basiert auf Ideen von Mitarbeitern. Diese Ideen sind oft außerhalb der eigentlichen Arbeitsumfelder entstanden. Eine Vorgabe an Google-Führungskräfte ist, Mitarbeitern Mittel und Wege zur Verfügung zu stellen, um mögliche neue Google-Produkte zu fördern. Mit diesem Ansatz schafft es Google, überdurchschnittlich viele Innovationen aus den eigenen Reihen hervorzubringen und zu fertigen Produkten zu entwickeln.
  • Technologische Grenzen sind da, um sich an ihnen zu messen.
    Schon immer war Google besonders fähig darin, technologische Grenzen und Standards zu hinterfragen und dies als Basis für die Suche nach besseren Lösungen zu nutzen. Ein Produkt dieser Vorgehensweise sind die weltweit verteilten Google-Rechenzentren. Google-Server bestehen aus hochkompakt zusammengestellten Rechnern, die jedoch weitgehend auf Standard-Bauteilen basieren. Dadurch sind sie verhältnismäßig günstig zu beschaffen und können einfach ausgetauscht werden.
  • Die gesellschaftliche Verantwortung wächst mit dem Unternehmen.
    Eine zentrale Botschaft, die große Unternehmen im Silicon Valley miteinander teilen, ist, als wachsendes Unternehmen auch die zu lösenden Aufgaben und die gesellschaftliche Verantwortung zu steigern. Was außerhalb des Silicon Valley hier schon fast anmaßend wirkt, ist ein wichtiger Baustein der Innovationskraft der Region. In der Alphabet-Holding der Google-Gründer befinden sich bereits Unternehmen aus dem Bereich Hausautomation, Biotechnologie und der Finanzbranche, eine Vielzahl an Unternehmen und Unternehmensbereich sollen durch Aufkäufe, Kooperationen und Eigengründungen folgen. Hier wurzelt auch das Motto der Alphabet-Holding: “Do the right thing."
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