Adrian Strasser, 27.03.2023
Wurde das bargeldlose Bezahlen vor einigen Jahren noch belächelt, so hat sich inzwischen das Blatt gänzlich gewandelt. Das elektronische Bezahlen mit Karte oder Smartphone ist längst im Alltag angekommen und verdrängt das Barzahlen immer stärker.
Die Corona-Pandemie ist nicht der einzige Schubauslöser, aber sie hat den Siegeszug des Kartenzahlens kräftig befeuert: Nach Angaben des Unternehmens Euro Kartensysteme bezahlten deutsche Konsumenten im Jahr 2022 rund 79 % ihrer Einkäufe mit Karte - ein sattes Plus von über 13 % gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2021. Rund 80 % aller bargeldlosen Zahlungsvorgänge wurden dabei kontaktlos durchgeführt. Schätzungsweise rund 95 Prozent aller Kartenterminals ermöglichen das kontaktlose Bezahlen bereits.
Interessant hierbei ist auch, dass die durchschnittlichen Bezahlbeträge gesunken sind. Bei Kartenzahlungen generell ist der Bezahlbetrag von 42,82 Euro im Jahr 2021 auf nun 42,34 Euro gesunken. Das zeigt, dass immer häufiger auch kleinere Beträge bargeldlos bezahlt werden. Dennoch sind die gesamten Umsätze mit Girocards im Jahr 2022 auf gewaltige 284 Milliarden Euro angestiegen.
Die Zukunft des bargeldlosen Bezahlens liegt indessen immer stärker im Bezahlen mit Smartphone-Apps und damit verbundenen Bonusprogrammen und Karten-Wallets. Von Bedeutung wird daher für Banken ein Geschäftsmodell, unter anderem unter Schaffung von digitalen Ökosystemen, zu entwickeln, welches die Bankleistung am Markt differenziert und um Near-Banking Angebote erweitert.