Michael Rettinger, 01.07.2024
Was kommt nach dem erneuten Versuch, einen rein deutschen Zahlungsdienstleister zu nutzen? Zeit für eine europäische Variante.
Das Ende von Giropay, das selbst aus den Diensten Paydirekt und Kwitt entstanden ist und ein PayPal-Konkurrent der deutschen Banken und Sparkassen werden sollte, kommt für Fachleute nicht gänzlich überraschend. Zu komplex waren Einrichtung und Nutzung im Vergleich zu PayPal. Die goldene Regel dabei ist, dass bei dem Versuch einer Etablierung eines Konkurrenzprodukt dieses niemals komplexer sein darf, als das zu konkurrierende. Etwas, was bei PayPal von Anfang an nicht einfach war.
So ist das kontrollierte Ende von Giropay, das nicht ansatzweise eine Reichweite wie PayPal erreichen konnte, weitgehend nachvollziehbar und viele Finanzdienstleister dürften darüber auch gar nicht so unglücklich sein.
Nun soll also „Wero“ der European Payment Initiative ein neues Zuhause für ein mobiles Zahlungsverfahren werden und hier sind die Ausgangsbedingungen schon deutlich besser. Neben der Verankerung von rein digitalen Zahlungswegen dürfte hier auch die europaweite Ausrichtung des Projektes erheblich mehr Partner und Beteiligte anziehen und damit den Markt für potentielle Nutzer deutlich vergrößern. Ob es für eine echte Konkurrenz für PayPal reicht, dürfte, so wie bei allen PayPal-Wettbewerbern auch, die Praxis zeigen.