Adrian Strasser, 11.02.2020
Die nächste Mobilfunkgeneration 5G ist in aller Munde und beileibe kein Marketing-Buzzword. Tatsächlich geht es bei dieser nächsten Mobilfunkgeneration um eine klare „Online-First“-Strategie — reine Telefonnetze werden historisch.
Schon heute sind viele Telefonanschlüsse eigentlich keine reinen Telefonanschlüsse mehr. Während früher einmal die Festnetztelefonie via ISDN oder analogem POTS (“Plain Old Telephone Service”) abgewickelt wurden und die buchstäblichen Telefondrähte an der nächsten Vermittlungsstelle endeten, ist heute alles virtuell und wird über IP-Netzwerke abgewickelt. Heute läuft nicht mehr das Internet auf dem Telefondraht, denn dieser Draht ist heute eine Netzwerkverbindung, auf der unter anderem das Telefonieren als Internet-Dienst abgewickelt wird.
Exakt die gleiche Entwicklung geht die Mobilfunktechnik seit Anfang der 1990er Jahre. Was mit GSM und den D-Netzen begann (2G), dann über UMTS (3G) und LTE (4G) ging, wird zukünftig über 5G abgewickelt. Dabei ist die Definition von 5G so, dass im Prinzip alle Dienste der bisherigen Mobilfunktechnologien vereinigt sind und zusammen mit aktuellster Netzwerktechnologie und effizienten Netzwerkprotokollen auf eine Vielzahl an leistungsfähigen Sendefrequenzen weltweit zur Verfügung stehen.
Das liest sich alles zu sehr „bombastisch“? Ist es keinesfalls. Denn tatsächlich wird das Netz der nächsten Generation schon jetzt dringend benötigt:
Ja, und das ist sogar “missionskritisch”: Zum einen werden die zusätzlichen Netzwerkkapazitäten von 5G dringend für den Netzausbau benötigt, vor allem in ländlichen Gebieten. Und zum anderen geht der Trend beim Online-Banking immer mehr weg vom klassischen Kontenrundruf einmal am Tag hin zu Banking-Anwendungen, die ständig online sind und Datenkapazitäten beanspruchen.
Ein solches Beispiel kennen Sie sicherlich: Die Anzeige von Aktienkursen. Was in der Vor-Smartphone-Ära ein richtig teures Unterfangen war und vor allem nur auf Desktop-Computern funktionierte, ist heute ein Service, den praktisch jeder Smartphone-Hersteller von Hause mitliefert. Solche Daten machen aber nur dann Sinn, wenn sie so aktuell wie möglich sind. Das gilt für viele prozesskritische Anwendungen, bei denen noch vor einigen Jahren niemand ahnen konnte, dass sie jemals auf einem mobilen Gerät funktionieren könnten.